Villaluenga del Rosario, ein verstecktes Kleinod in den Bergen von Cádiz
In der Provinz Cádiz gibt es eine Vielzahl schöner weißer Dörfer, von denen einige sehr bekannt und beliebt sind, aber es gibt auch viele versteckte Kleinode. Eines davon ist Villaluenga del Rosario, das höchstgelegene von allen – mit erstaunlichen Wanderungen in der Umgebung – Lass mich dich dorthin bringen!
Das höchstgelegene, aber auch kleinste Dorf von Cádiz!
Villaluenga del Rosario ist das höchstgelegene und gleichzeitig eines der kleinsten Dörfer der Provinz Cádiz. Es liegt auf 858 Metern über dem Meeresspiegel und hat 438 Einwohner. Das schöne Bergdorf liegt am Fuße eines beeindruckenden Felsmassivs und ist bei der breiten Öffentlichkeit nicht sehr bekannt. Aber Villaluenga hat einige einzigartige Schätze zu bieten, ich werde dir alles darüber erzählen!
Die Fahrt nach Villaluenga ist reizvoll. Wir kamen von El Bosque und nahmen kurz vor der „Lederstadt“ Ubrique die kleine Landstraße nach Benaocaz und Villaluenga. Am Anfang gibt es eine Abzweigung zu den römischen Ausgrabungen von Ocuri, die man nach Voranmeldung besuchen kann. Doch wir fuhren weiter. Eine schmale, kurvenreiche Straße durch eine weite, grüne Berglandschaft mit einem üppig blühenden Saum in hundert Farben auf beiden Seiten der Fahrbahn. Blumen, Vögel, Schmetterlinge, weite, grasbewachsene Wiesen, flankiert von hohen Gipfeln und sonst nichts. Weite und Stille an diesem sonnigen Montag. 
Ein hübsches Dorf und eine Kirche mit einem Schatz…
Zunächst passieren wir das Dorf Benaocaz mit seiner maurischen Vergangenheit und der Burg Aznalmara aus dem 13. Jahrhundert. Benaocaz liegt auf 793 Metern und hat etwa 700 Einwohner. Aber wir müssen noch weiter, noch höher, durch das breite Tal fahren. Dann liegt zu unserer Linken Villaluenga, das an der Felswand klebt. Wir parken das Auto am unteren Ende des Dorfes, zwischen einer ‚Venta‘ und einer Käsefabrik – nicht irgendeiner Käsefabrik! Aber dazu später mehr…
Wenn ich in einem Dorf ankomme, suche ich immer nach der Kirche. Denn die Kirche befindet sich immer im Herzen des alten Dorfes, meist umgeben von einem kleinen Platz mit einer Bar, in der man ein kühles Bier trinken kann. Schon von weitem sahen wir im höchsten Teil des Dorfes einen sandfarbenen Turm, der sich hoch über die weiß getünchten Häuser erhob. Das muss unsere Kirche sein! So schlendern wir durch die engen, verlassenen Gassen mit ihren weiß gekalkten Wänden und bunten Blumentöpfen. Hier und da huscht eine Katze davon und bellt ein Hund.
Ein bezaubernder Friedhof zwischen verfallenen Mauern
Oben angekommen, sehen wir neben dem alten Turm die Überreste einer einstmals sehr schönen Kirche. Doch zu unserer Überraschung befindet sich zwischen den verfallenen Mauern und unter einem Kuppelgewölbe im Rahmen der Basilika ein wunderschöner Friedhof, ein bezaubernder Ort! In die alten Kirchenmauern sind Reihen gepflegter Nischen eingelassen. Sie sind mit Blumen geschmückt, mit echten und mit Plastikblumen. Hier herrscht eine wohlwollende Ruhe. Durch die jahrhundertealten Gewölbe blicke ich hinauf zum Himmel. Eine direkte Verbindung zwischen dem Irdischen und dem Himmlischen. Ein einzigartiger Ort.
Nachforschungen haben ergeben, dass diese Iglesia del Salvador zu Beginn des 19. Jahrhunderts von Napoleons Truppen geplündert und in Brand gesteckt wurde. Jahrhunderts von den napoleonischen Truppen geplündert und in Brand gesteckt wurde. Sie brannte so stark ab, dass ein großer Teil des Daches und des Gewölbes verloren ging: Nur einige wenige Teile wie der innere Bogen des Gewölbes, die vier Portale und der Hochaltar hielten stand. Im Jahr 1809 beschlossen die Einwohner von Villaluenga, die Ruinen der Kirche für andere Zwecke zu nutzen. Zu diesem Zeitpunkt fand hier die erste Beerdigung statt. Im Laufe der Zeit verwandelte sich die alte Kirche in einen schönen Ort, an dem Nischen und Gräber den Platz einnahmen. Nach und nach wurde die alte Erlöserkirche zum städtischen Friedhof. Er wurde zum schönsten Friedhof Spaniens gewählt und ist auch Teil der „Ruta de Cementerios de España“. 
Tipp: Wenn du von hier aus weiterfährst, kannst du die ‚Calzada Romana‘ nehmen, den alten römischen Weg zur ‚Ermita de El Calvario‘, einer schönen kleinen Kapelle.
Was gibt es sonst noch in Villaluenga zu sehen und zu tun?
- In den engen Gassen des alten Dorfes findet man zwischen den weiß getünchten Häusern eine Reihe von Kirchen und Kapellen, wie die von San Gregorio und Calvario. Die Kirche San Miguel an der Plaza de la Alameda ist ein Gotteshaus aus dem 18. Jahrhundert im Mudéjar-Stil mit einer barocken Kuppel. Sie wurde am 21. November 1733 geweiht und besteht aus drei Schiffen, die durch Säulen voneinander getrennt sind. Sie besitzt wunderschöne Schnitzereien wie die Jungfrau des Rosenkranzes, den gekreuzigten Christus und eine Statue des Jesuskindes aus dem 18.
- Villaluenga besitzt eine der ältesten Stierkampfarenen Andalusiens. Ich habe sie mir nicht angesehen, weil ich diese grausame Unterhaltung nicht mag, aber sie scheint etwas Besonderes zu sein, weil sie nicht rund, sondern achteckig ist. Ich hoffe, dass sie heutzutage schöne Theateraufführungen veranstalten!
- Wenn Villaluenga für etwas berühmt ist, dann für seinen Käse, vor allem für den aus Payoya-Ziegenmilch. Die Payoya-Ziege ist eine einheimische andalusische Ziegenrasse, die in den Naturparks Sierra de Grazalema und Serranía de Ronda gezüchtet wird. Die Milch dieser Rasse zeichnet sich durch ihre hervorragende Qualität aus. Der Käse wird in Handarbeit aus Ziegenmilch von Payoya und Schafsmilch von Grazalemeña hergestellt und zeichnet sich durch eine Reifezeit von 4 bis 7 Monaten aus.
- Das Käsemuseum befindet sich in der Calle Albarrada, wo Sie bei Führungen und Verkostungen alle Geheimnisse dieser gastronomischen Delikatesse entdecken können. Gehen Sie nicht weg, ohne einen der köstlichen Käsesorten zu kaufen!
- Jedes Jahr im April findet im Dorf eine traditionelle Käsemesse statt.
- Der Wasserfall von El Chorrero in Villaluenga del Rosario ist ein besonderes Naturphänomen, das man nicht oft zu sehen bekommt, da es normalerweise trocken ist. Er kann nur nach sehr starken Regenfällen bewundert werden.
- Cuevas de la Manga: Eine der eindrucksvollsten Landschaften in den Bergen von Cádiz ist dieser schmale Pass, der an die Provinz Málaga anschließt. Der Pass ist etwa sechs Kilometer lang und an seinen Hängen befinden sich zahlreiche Höhlen. In einigen von ihnen wurden Überreste aus dem Neolithikum und Paläolithikum gefunden.
Wanderungen in der Gegend von Villaluenga und Benaocaz
1. Sendero Ojo del Moro
Dieser etwa 4,5 km lange Weg (eine kurze Stunde hin und zurück) führt durch kalkhaltiges und steiniges Gelände bis zu einem verlassenen Kalkofen. Kalköfen waren Öfen, in denen Stein zu Kalk verarbeitet wurde. Etwas weiter kommst du zu den Wasserfällen des Pajaruco-Bachs, der seinem Namen alle Ehre macht, weil hier zahlreiche Vögel nisten. (Pajaro = Vogel) Der „Ojo del Moro“ ist eine besondere Felsformation, ein Loch im Kalksteinfelsen, in dem sich in grauer Vorzeit ein Aussichtspunkt befunden haben muss und das heute wie ein Ziegenstall aussieht.
2. Salto del Cabrero
In Benaocaz beginnt eine der Wanderrouten durch die Sierra de Cádiz, die schon seit Jahren auf meiner Wunschliste steht (und die ich zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels noch nicht begangen habe). Diese Wanderung ist nur von hier aus, dem Süden, zugänglich, da der Pass von Norden, in Puerto del Boyar, geschlossen ist. Wenn man also die Schlucht des Salto de Cabrero erreicht hat, muss man zurückgehen. Die markante Silhouette des Salto de Cabrero ist von vielen Ecken der Sierra aus zu sehen. Mit einer Länge von über drei Kilometern dauert die Wanderung (Hin- und Rückweg) über viereinhalb Stunden und hat einen mittleren Schwierigkeitsgrad. Der Salto del Cabrero (Sprung des Ziegenhirten) bezeichnet eine Verwerfungslinie mit beeindruckenden senkrechten Wänden, die einen Höhenunterschied von achtzig Metern und eine fünfzig Meter breite Schlucht aufweisen. mehr dazu
3. Route Villaluenga-Navazos de Caos
Diese Wanderung verbindet das Dorf Villaluenga del Rosario mit dem Tal von Navazos de Caos und führt am Südhang der Sierra del Caíllo entlang. Der Weg beginnt an der Rückseite der achteckigen Stierkampfarena. Diese Route ist ziemlich anstrengend, da der Weg von Anfang an fast 400 Meter ansteigt. Außerdem wird der Weg an einigen Stellen, wenn man die Sierra del Caíllo durchquert, schwierig, da es hier keine markierten Wege gibt. Oben auf dem Navazos-Pass angekommen, bietet sich ein spektakulärer Blick auf das Dorf Villaluenga, die Llanos del Republicano, die Sima de Villaluenga, das Líbar-Massiv und La Manga. Auf dem Gipfel können Sie diese Wanderung mit der (ebenfalls anspruchsvollen) Wanderung. Navazo Alto or Caíllo to Benaocaz.
4. Villaluenga del Rosario to Llanos de Líbar
Eine weitere Wanderung verbindet Villaluenga del Rosario mit Llanos de Líbar, ein 13 km langer Weg, der die drei wichtigsten Dörfer der Sierra de Grazalema verbindet: Villaluenga, Llanos del Republicano und Llanos de Líbar. Eine kürzere Variante ist der sendero LLanos del Republicano, eine recht einfache, geradlinige Wanderung von 6,5 km mit etwa 240 Höhenmetern. 
Anne Middelkamp 9 jun1 2022